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Magazin für Häfen, Schifffahrt und Logistik

Trimodale Kompetenz im nassen Dreieck

Der Name ist Programm: Trimodal Logistik wickelt
zwischen Bremen, Bremerhaven und Hamburg Transporte
unter Einbeziehung der Verkehrsträger Straße, Schiene
und Wasserstraße ab – mit einem klaren Fokus auf
die Binnenschifffahrt.

Fotos: Trimodal Logistik

Der Startschuss fiel im Jahr 2000. Damals gründeten die Bremer ACOS-Gruppe und EUROGATE Intermodal das Unternehmen Trimodal Logistik, um ihre Transportdienstleistungen im sogenannten nassen Dreieck zu bündeln. Mit Erfolg. Bis heute hat sich das trimodale Konzept nicht nur im Markt behauptet, es ist
sogar kontinuierlich gewachsen.

„Vor 21 Jahren sind wir mit einer Handvoll Mitarbeitern, sieben Schiffen und einer Kapazität von 132 TEU auf der Weser gestartet. Heute sorgen insgesamt zwölf Schiffe dafür, dass wir mehr als die achtfache Menge davon umschlagen können“, resümiert Tim Böttcher, Geschäftsführer der beiden heute zur Rhenus Gruppe gehörenden Unternehmen Trimodal Logistik und Norddeutsche Wasserweg Logistik (NWL). Dabei ist das Leistungsspektrum der Bremer breit gefächert. Es reicht vom kompletten Vor- und Nachlauf der Seehäfen über die Abwicklung von Projektladung auf dem Binnenschiff bis zu Lkw-Direktverkehren und Bahnverkehren ins europäische Hinterland. Auftraggeber sind in der Regel Reeder, Spediteure und Transportunternehmen, viele davon mit dem Ziel, ihre logistischen Abläufe zu optimieren.

Die Hauptschlagader von Trimodal Logistik ist ein werktäglicher Binnenschiffshuttle zwischen Bremerhaven und Bremen mit einer Kapazität von 384 TEU. Dieser lädt und löscht die Ladung montags, mittwochs und freitags in Bremen, ehe dienstags, donnerstags und sonnabends das gleiche Prozedere in Bremerhaven ansteht. „Wir laufen bei Bedarf aber auch alle anderen Häfen in Bremerhaven, wie den Nordhafen oder den Fischereihafen, an. Auch ein Halt auf der Weser, beispielsweise in Brake oder Nordenham, ist möglich“, so Böttcher. Werden darüber hinaus von Kunden die Verkehrsträger Straße und Schiene oder weiter entfernte Destinationen auf dem Wasserweg angefragt, so kann Trimodal Logistik auch dies über seine Gesellschafter und Schwestergesellschaften problemlos aus einer Hand abwickeln. Beispielsweise über EKB Container Logistik, das seit April dieses Jahres als dritter Gesellschafter 23,8 Prozent der Anteile an Trimodal Logistik übernommen hat. Gleiches gilt für NWL und Eurogate Intermodal, die 50,2 Prozent beziehungsweise 26 Prozent der Unternehmensanteile halten.

Großes Dach – breites Portfolio

„Dass wir unter dem Dach der Rhenus PartnerShip sind, ist für Trimodal und NWL ein echter Glückfall. So können wir als kleinere Gesellschaften auf die Strukturen und das Know-how der weltweit tätigen Rhenus zurückgreifen“, erläutert Böttcher. Auch EUROGATE Intermodal und EKB passen seiner Ansicht nach bestens in dieses Konglomerat. „Der Binnenschiffsbereich wird von Eurogate Intermodal nicht selbst bedient, daher ergänzen wir ihr Angebot hervorragend. Bei EKB verhält es sich ähnlich. Es ist kein Geheimnis, dass der Lkw zwar unser größter Konkurrent ist, aber gemeinsam sind wir in der Lage, die Transporte zu optimieren und CO2-freundlichere Lösungen anzubieten“, so Böttcher. Durch die Einbeziehung des Binnenschiffs würden nicht nur die Straßen entlastet, sondern EKB sei dadurch in der Lage, mit den frei gewordenen Lkw-Kapazitäten neue Aufgaben in Angriff zu nehmen. Dank des Zusammenspiels mit den Gesellschaftern und weiteren Partnern ist Trimodal Logistik zudem in der Lage, Zoll- und veterinärtechnische Abfertigungen, Depotgestellungen, die Prüfung von Freistellungen und Zwischenlagerungen im Hinterland anzubieten.

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Tim Böttcher, Trimodal Logistik

„Wir müssen dafür sorgen, dass das angestaubte Bild der Binnenschifffahrt aus den Köpfen der Leute verschwindet.“

Tim Böttcher, Geschäftsführer Trimodal Logistik und Norddeutsche Wasserweg Logistik (NWL)

Wachstum – Digitalisierung – Imagewandel

Für die nächsten Jahre hat sich Böttcher vor allem das Ziel „Wachstum“ auf seine Fahnen geschrieben: „Wir streben eine Erweiterung des Fahrplans an, um den Kunden die Möglichkeit einer täglichen Verladung von Bremerhaven und Bremen zu schaffen. Zu diesem Zweck planen wir, die Flotte von NWL, Trimodal Logistik und dem Weser-Mittelland-Containershuttle (WMCS) intensiver zu verzahnen.“ Als weitere Punkte hat er die verstärkte Digitalisierung seines Unternehmens und eine Veränderung des Images der Binnenschifffahrt auf seiner Zukunftsagenda. Was den aktuellen Stand der Digitalisierung betrifft, so speist Trimodal Logistik längst seine operativen Daten wie Lade-/Löschlisten und Staupläne direkt in das System der Terminals in Bremen und Bremerhaven ein. Zudem habe man jüngst das Förderprojekt „MOIN“ mit dem Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) abgeschlossen. Dort gehe es um die weitere Digitalisierung der Binnenschiffstransporte sowie den Ausbau der Kommunikationsschnittstellen zwischen Kunde und Dienstleister, Dienstleister und Containerterminals und um den Entwurf eines eigenen Tracking-und-Tracing-Systems.

Eine weitere Herzensangelegenheit formuliert Böttcher wie folgt: „Wir müssen dafür sorgen, dass das angestaubte Bild der Binnenschifffahrt aus den Köpfen der Leute verschwindet. Denn in Sachen Schnelligkeit und Zuverlässigkeit müssen wir uns nicht hinter den anderen Verkehrsträgern verstecken.“ Als einen wichtigen Meilenstein, um diesen Verkehrsträger noch attraktiver zu machen, sieht er unter anderem die bessere Anpassung der Abläufe an den Terminals. Ebenso betrachtet er einen vorgeschriebenen Modal Split, wie er beispielsweise in den Beneluxstaaten existiert, als hilfreich. „Dieser muss aber auch von der Politik gewünscht und unterstützt werden“, macht Böttcher deutlich. Dann schiebt er mit Blick auf die aktuelle Klimadiskussion noch ein flammendes Plädoyer für „seinen“ Verkehrsträger hinterher: „Das Binnenschiff ist einer der klimafreundlichsten Verkehrsträger. Hier sehe ich großes Wachstumspotenzial, da Straßen zunehmend überlastet und Bahntrassen begrenzt sind“. (bre)

Weitere Informationen:
www.binnenschiff.eu

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