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Kap der Gegensätze

Mit über 50 Ländern und rund 1,3 Milliarden Menschen ist Afrika der zweitgrößte Kontinent der Welt. Das bedeutet aber nicht nur gelebte Vielfalt, sondern auch eine Vielzahl unterschiedlicher Chancen und Risiken. Oder anders formuliert: einen Spagat zwischen Boomregion und Korruption oder auch zwischen Begeisterung und Ernüchterung.

Fotos: Maersk, Shutterstock/S.Gvozd, BLG Logistics, Land Niedersachsen/Lara Doelle, Volkswagen AG, Maersk Line

Egal ob Zulieferer der Automobilindustrie, Logistiker, oder Maschinen- und Anlagenbauer für die Unternehmen in Niedersachsen und Bremen zählt das südliche Afrika, und dort die Republik Südafrika, zu den wichtigsten Handelspartnern auf dem Kontinent. So macht allein der Handel mit der Regenbogennation durchschnittlich ein Drittel des gesamten bremischen Außenhandels mit Afrika aus. Dabei wurden nach Informationen der Handelskammer Bremen im Jahr 2018 Waren im Wert von rund 1,14 Milliarden Euro über die bremischen Häfen mit Südafrika gehandelt. Mit einem Volumen in Höhe von rund 994 Millionen Euro überwiegen dabei die Ausfuhren. Dagegen wurden „nur“ Waren im Wert von knapp 141 Millionen Euro über die bremischen Häfen aus Südafrika eingeführt.

Ähnlich sieht es mit der Bedeutung Südafrikas für ­Niedersachsen aus, nur dass hier die Importzahlen höher als die Exportzahlen sind. So weisen die IHK Niedersachsen und das Statistische Bundesamt (Destatis) für das Bundesland insgesamt ein Volumen von über 1,6 Milliarden Euro aus, wenn es um den In- und Export mit der Republik Südafrika im Jahr 2018 geht. Davon entfallen 592 Millionen Euro auf die Ausfuhr und 1,07 Milliarden Euro auf die Einfuhr von Waren nach Niedersachsen. Das wiederum bedeutet, dass 35 Prozent der niedersächsischen Exporte Richtung Afrika nach Südafrika gehen, während es bei den Importen sogar 51 Prozent sind.

Blickt man parallel auf die gesamtdeutsche Statistik, so sind es vor allem Kraftwagen und Kraftwagenteile sowie Maschinen und chemische Erzeugnisse, die von hier nach Südafrika transportiert werden. Auf dem umgekehrten Weg gelangen insbesondere Kraftwagen und Kraftwagenteile sowie Metalle, Erze und Maschinen von dort nach Deutschland.

Südafrika als Tor und Hub

„Die starke Dominanz der Republik Südafrika in diesen Zahlen verzerrt jedoch die tatsächlichen Warenströme innerhalb des südlichen Afrikas“, so Tilman Brunner, Sprecher Federführung International bei der IHK Niedersachsen. „Denn zahlreiche Waren, die über Zwischenhändler in den Nachbarstaaten landen, werden über die Republik Süd­afrika abgewickelt und tauchen entsprechend auch nur in der Statistik des Landes an der Südspitze des Kontinents auf. In der Logistik und im Vertrieb ist Südafrika also definitiv der Hub für seine Nachbarn.“

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Reibungslose Logistikketten sind für die BLG LOGISTICS in Südafrika unerlässlich. Die Schwerpunkte der Aktivitäten ihrer Tochtergesellschaft BLG Logistics of South Africa liegen insbesondere in der Fertigfahrzeug-, der Projekt- und der Kontraktlogistik.

Auch für die BLG LOGISTICS besitzt Südafrika eine Schlüsselfunktion auf dem afrikanischen Kontinent. Deshalb ist man dort über die Tochtergesellschaft BLG Logistics of South Africa an sechs Standorten vertreten. Der Hauptsitz des Logistikdienstleisters befindet sich in Port Elizabeth, weitere Dependancen befinden sich in den Hauptzentren des Landes, in Kapstadt, Durban, Pretoria, East London und Johannesburg. Dabei liegt der Schwerpunkt der Unternehmensaktivitäten auf der Fertigfahrzeuglogistik. „Südafrika wird oft als das Tor zu Afrika bezeichnet. Viele Erstausrüster und Lieferanten der Automobilindustrie, beispiels­weise Nissan, BMW, Mercedes, Toyota, Ford, Volkswagen und Isuzu­, sind vor Ort ansässig.“, erklärt Kai Olschner, Geschäfts­führer der BLG Industrielogistik und verantwortlich für den Bereich Overseas. „Es ist ein angenehmes Land, und es macht Spaß, dort zu arbeiten. Südafrika hat eine relativ gute Infrastruktur, eine junge Bevölkerung und viel Platz zu bieten“, so Olschner weiter. Gleichzeitig sieht er aber auch eine Reihe von Herausforderungen, denen sich Unternehmen zu stellen haben, wenn sie in der Region erfolgreich agieren wollen. Dazu zählen eine immer stärkere Korruption, eine hohe Kriminalität und politische Instabilität. Auch die aktuelle Wirtschaftspolitik sowie die sich verschlechternde Energie­versorgung seien seiner Ansicht nach Faktoren, die bei potenziellen Investoren für Verunsicherung sorgen können.

Rückgang der Produktivität in den Häfen

Bei Maersk Line, der weltweit größten Containerschiffreederei, sieht man Südafrika vor allem aufgrund seiner starken verarbeitenden Industrie und seiner reichhaltigen natürlichen Ressourcen in einer privilegierten Position. „Südafrika ist ein reiferer und stabilerer Markt als die anderen Regionen in Afrika. Darüber hinaus verfügt das Land über eine Vielzahl von Freihandelsabkommen, insbesondere mit der EU und den USA, die zur Ankurbelung der Wirtschaft beitragen“, umreißt Andres Felipe Rodriguez, Trade Manager Europe, Middle East und South Africa bei Maersk, den wirtschaftlichen Reiz des Landes aus seiner Sicht. Dennoch bewertet er, wie auch die BLG LOGISTICS, die politische Landschaft in Südafrika und vielen anderen Ländern des Kontinents als volatil. „Faktoren wie hohe Arbeitslosigkeit, soziale Ungleichheit und Armut bieten nach wie vor Anlass zur Sorge“, so Rodriguez. Die größten Herausforderungen sieht er, wenn es um den Hafenbetrieb und die landseitige Infrastruktur im gesamten südlichen Afrika geht. „Betrachtet man die vergangenen Jahre, so ist ein ständiger Rückgang der Produktivität in den verschiedenen Häfen Südafrikas zu verzeichnen, der insbesondere auf mangelnde Ersatzinvestitionen in gebrauchte Ausrüstung zurückzuführen ist. Und bei der landseitigen Infrastruktur in Südafrika sieht es nicht anders aus. Hier ist zudem das Fehlen ausreichender Kühlhauskapazitäten zu bemängeln“, kritisiert Rodriguez. Dementsprechend beabsichtigt Maersk in den kommenden Jahren, durch Direktinvestitionen oder Akquisitionen, seine Logistikketten im südlichen Afrika weiter zu optimieren.

VW: Vorfreude auf AfCFTA

„Für uns ist Südafrika der wichtigste Markt auf dem afrikanischen Kontinent“, unterstreicht Andile Dlamini, Leiter­ der Konzernkommunikation bei Volkswagen Africa. Er ist der Ansicht, dass das Land längst „über eine starke logistische Infrastruktur auf der Straße, auf der Schiene und via Schiff verfügt“. Als wichtigen Schritt in die Zukunft bewertet er vor allem die Einführung der African Continental Free Trade Area (AfCFTA), einer Freihandelszone, die im Mai 2019 durch 22 afrikanische Staaten vertraglich besiegelt wurde und deren Umsetzung für dieses Jahr angestrebt ist. „Die AfCFTA wird nicht nur den Warenverkehr auf dem afrikanischen Kontinent erleichtern, sondern auch dafür sorgen, dass weitere Synergien zwischen den Ländern in der Logistik identifiziert und erschlossen werden“, ist er sich sicher.

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Die Volkswagen Group South Africa zählt zu den größten Arbeitgebern am Kap. Von hier aus gehen Fahrzeuge in die ganze Welt.

Die Volkswagen Group South Africa ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Volkswagen Aktiengesellschaft in Deutschland und hat ihren Sitz in Uitenhage, einer Industriestadt rund 35 Kilometer von Port Elizabeth entfernt. Auf dem dortigen Firmengelände fertigte VW im vergangenen Jahr mit rund 4.000 Mitarbeitern 97.000 Motoren
für diverse Modelle und 162.000 Einheiten des „Polo“.

„Wir nutzen den Hafen von Port Elizabeth für den ­Export unserer Polo-Modelle, die sowohl in die Märkte für Rechts- und Linkslenker gehen, also auch nach Groß­britannien, Japan und Australien, während über den Hafen von Ngqura die Aufnahme von Containern mit den benötigten Fertigungs- und Montageteilen abgewickelt wird“, erläutert Dlamini. Damit ist die Volkswagen Group South Africa nach eigener Aussage nicht nur der größte Arbeit­geber, sondern auch der größte Abgaben- und Steuerzahler in der Provinz Ostkap.

Zukunftsmarkt oder Wunschdenken?

Spricht man mit Experten über den afrikanischen Kontinent, so fällt häufig der Begriff „Zukunftsmarkt“. „Darin steckt meines Erachtens jedoch oftmals viel Wunsch­denken“, so Fausi Najjar, Director Southern Africa bei der dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) zugeordneten Wirtschaftsförderungsgesellschaft Germany Trade and Invest (GTAI). Seinen Standpunkt erläutert er wie folgt: „Ein Kontinent mit so vielen Ressourcen, Möglichkeiten zum Ausbau der Landwirtschaft und einer stark wachsenden Bevölkerung hat immer Zukunftspotenzial. Es geht aber auch um die Umsetzung. So wichtig internationale Flankierungen sein können, so können nur die afrikanischen Regierungen und dortigen Gesellschaften selbst ein breites Wachstum bewerkstelligen – und daran hapert es oftmals.“ Gleichzeitig warnt Najjar davor, von der Entwicklung in einigen Ländern oder von einzelnen unternehmerischen Erfolgsgeschichten gleich auf einen Aufschwung des gesamten Kontinents zu schließen: „Vor allem Südafrika als das am weitesten industrialisierte Land Afrikas, aber auch Namibia und Botswana verfügen über ein gutes Geschäftsklima. Auf der anderen Seite sind aber Mosambik, Simbabwe und Angola in dieser Hinsicht internationale Schlusslichter. Ob sich der erwartete Boom in Mosambik aufgrund großer Gasvorkommen in ein breites Wachstum übersetzen lässt, ist bei Weitem nicht ausgemacht.“

Für die Markterschließung in Afrika müsse nach Ansicht von Najjar häufig viel Zeit aufgebracht werden, wobei es für Unternehmen oftmals schwieriger sei, sich erst einmal als Marktakteur zu etablieren, als dem nachfolgenden Wettbewerbsdruck standzuhalten. Speziell was die Häfen in Südafrika betrifft, vertritt er einen ähnlichen Standpunkt wie Maersk: „Das dortige Management und die Infrastruktur ­haben deutlich nachgelassen. Hier spielen Korruption,
Streiks und altes Material eine Rolle. Es gibt jedoch ­Reform- und Modernisierungsbemühungen. Diese werden aber nicht so schnell umgesetzt.“ Deswegen träten die Häfen in Walvis Bay (Namibia) und Maputo (Mosambik) sowie in geringerem Maße Beira (Mosambik) und Lobito (Angola) zunehmend als Konkurrenten für Durban und die anderen südafrikanischen Häfen in Erscheinung.

Mehr Transparenz, weniger Korruption

Der Wille, die wirtschaftlichen Beziehungen zu den afrikanischen Ländern zu stärken, prägte auch die G-20-Konferenz „Compact with Africa“, zu der im November 2019 zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs ins Kanzleramt nach Berlin kamen. Ziel der 2017 unter der deutschen ­G-20-Präsidentschaft ins Leben gerufenen Partnerschaft ist es, die Bedingungen für private Investitionen und Beschäftigungsmöglichkeiten in Afrika gemeinsam mit den dortigen Ländern zu verbessern. Bei dem Treffen rief Bundeskanzlerin Angela Merkel die afrikanischen Partner aus zwölf Staaten zu mehr Transparenz auf. „Wir glauben, dass mehr Transparenz auch mehr Investoren in diese Länder bringen kann“, sagte sie. Und Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), ergänzte: „Vielfach verhindern hohe Bürokratiehürden, Korruption oder Sicherheitsfragen, dass deutsche Unternehmen den ersten Schritt nach Afrika überhaupt wagen.“ An der Partnerschaft Compact with Africa beteiligen sich bisher die Staaten Äthiopien, Ägypten, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Marokko, Ruanda, Senegal, Togo und Tunesien. Ein Vertreter aus dem südlichen Afrika sitzt also noch nicht mit im Boot. (bre)

„Südafrika ist eine diversifizierte, teils hochmoderne Volkswirtschaft“

Interview mit Inger Steffen, Repräsentantin des Landes Niedersachsen in der Provinz Ostkap

Wo würden Sie die Hebel ansetzen, damit mehr Unternehmen aus Niedersachsen in Afrika beziehungsweise Südafrika finanzieren?
Inger Steffen: Für mehr Investitionsanreize müsste die staatliche Investitionsförderung noch mehr ausgebaut werden, zum Beispiel in der Risikoabsicherung durch Exportgarantien – sogenannte Hermesdeckungen. Daneben gibt es sehr viele Beratungsangebote, beispielsweise von der AHK Südliches Afrika, GTAI und KfW, dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft und dem Wirtschaftsnetzwerk Afrika, aber auch konkrete Initiativen der Bundesregierung wie „Grow Africa“ oder „Pro! Africa“, um nur einige zu nennen.

Ist der Süden Afrikas für Sie bereits auf dem Weg zum viel zitierten Zukunftsmarkt?
Steffen: Südafrika ist bereits ein wichtiger Markt für deutsche Unternehmen, denn es handelt sich um eine diversifizierte, teils hochmoderne Volkswirtschaft, die sich in ihrer Infrastruktur deutlich von anderen Staaten des südlichen Afrikas unterscheidet. Die Handelsbeziehungen sind ausgezeichnet. 2019 konnte mit einem Handelsvolumen von 18,3 Milliarden Euro das dritte Rekordjahr in Folge verzeichnet werden. Insgesamt ist Südafrika für deutsche Unternehmen sehr interessant und nach wie vor ein Sprungbrett zum übrigen südlichen Afrika. Der innerafrikanische Handel dürfte durch das wirtschaftliche Aufholen anderer afrikanischer Länder und durch Abkommen wie das African Continental Free Trade Agreement, das derzeit verhandelt wird, noch an Schwung hinzugewinnen.

In welcher Hinsicht ist die Region bereits gut aufgestellt, und wo sehen Sie noch Verbesserungsbedarf?
Steffen: Außenwirtschaftlich steht Südafrika insgesamt relativ robust da – dank des Rohstoffreichtums und autarker Lebensmittelversorgung. Traditionell starke Branchen sind unter anderem die Automobilindustrie, Finanzdienstleistungen, Landwirtschaft und Medizintechnik. Vor allem Letztere hat dort auch ihr Standbein für den übrigen Subsahara-Markt. Allerdings bedroht der durch jahrelange Korruption und Misswirtschaft entstandene Investitionsstau Südafrikas Vorsprung in der Infrastruktur und das dringend nötige Wirtschaftswachstum. Die neue Regierung unter Präsident Cyril Ramaphosa hat einige Investitionsprogramme aufgelegt, um ausländische Investitionen ins Land zu holen. Eine interessante Chance für deutsche Unternehmen könnte auch im Bereich erneuerbare Energien liegen. Mit dem kürzlich verabschiedeten Strukturprogramm zum Ausbau der Stromversorgung, dem „Integrated Resource Plan 2030“, soll der Anteil der erneuerbaren Energien am Energiemix bis 2030 von bisher 8 auf 30 Prozent ausgebaut werden.

Kritische Töne kamen bei der G-20-Konferenz „Compact with Africa“ im November in Berlin von der Entwicklungsorganisation ONE. Deren Deutschland-Direktor Stephan Exo-Kreischer sagte, zu einer guten Regierungsführung in Afrika gehörten auch Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechtsfragen. Es müssten auch Bildung, Gesundheit und soziale Sicherung gefördert werden, um Armut zu reduzieren. Teilen Sie seine Ansicht?
Steffen: Ja. Die Flüchtlingsströme aus Afrika zeigen es: Eine gute Entwicklung Afrikas ist wichtig für Europa. Damit die Bevölkerung in Afrika auch wirklich von der wirtschaftlichen Entwicklung profitiert, müssen Rechtsstaatlichkeit und grundlegende Menschenrechte gefördert werden. Südafrika ist hier wohl beispielhaft für viele andere afrikanische Länder; die Arbeitslosigkeit ist erschreckend hoch – bei gleichzeitigem Fachkräftemangel aufgrund des mangelhaften öffentlichen Bildungssystems. Ein sicheres, stabiles Umfeld dient auch den Unternehmen, denn sie müssen letztlich nicht so viel in Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Kriminalität investieren.

Maersk bietet seinen Kunden ein starkes Netzwerk ins Hinterland – mit dem Lkw oder dem Zug. Wie die GTAI ist die weltweit größte Containerschiffreederei aber der Ansicht, dass die Infrastruktur in den südafrika­nischen Häfen nachgelassen hat.

Doppelte Unterstützung für Namibia

Weiterbildungen sind ein fester Bestandteil des Drittgeschäfts von bremenports. So führte die Hafenmanagementgesellschaft 2019 im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) eine Analyse durch, die helfen soll, den staatlichen Hafenbetreiber Namibias, Namport, in doppelter Hinsicht bei der Umsetzung des nationalen Logistikmasterplans zu unterstützen. Zum einen geht es darum, für Walvis Bay, den Haupthafen des Landes, die Organisationsbereiche zu ermitteln, die zur erfolgreichen Realisierung des Masterplans einer Weiterent­wicklung bedürfen. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der Optimierung der Hinterlandkorridore in die Nachbarländer Namibias.

Ausdrücklicher politischer Wille ist in diesem Zusammenhang der Ausbau der Straßen- und Schieneninfrastruktur sowie die Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den nationalen Zollbehörden. Einzelne Projekte umfassen zudem die Einführung von IT-gestützter Import- und Transitabwicklung. Parallel dazu greift bremenports Namport bei dessen Personalentwicklung unter die Arme. Hierzu ermittelte die Bremer Hafen­managementgesellschaft zunächst, welche Kompetenzen und Personalmengen zur Entwicklung der dortigen Stückgut- und Containerver­kehre, der Infrastruktur sowie der Instandhaltung der Geräte erforderlich sind. Darüber hinaus gab es bereits zusätzliche Weiterbildungsformate in Bremen und Bremerhaven, aber auch bei Namport vor Ort.

Zudem bietet bremenports ein maßgeschneidertes Paket von Personalentwicklungsmaßnahmen an, das von der Ermittlung von Trainingsbedarfen über die Gestaltung von Curricula bis zur Durchführung von Workshops und Trainings reicht. „Um unsere Kunden – nicht nur in Afrika – effizient zu unterstützen, arbeiten wir im Rahmen dieses Projekts mit führenden Hochschulen und Universitäten zusammen. Zusätzlich profitiert der Kunde natürlich von unserer reichhaltigen Erfahrung als Hafengesellschaft in Bremen und Bremerhaven“, so Dr. Lars Stemmler, Leiter Internationale Projekte bei bremenports.