Mit dem Konzept „Smart Port“ will bremenports nicht nur die Digitalisierung in seinen Häfen anschieben, sondern auch die Vernetzung zwischen den Akteuren vorantreiben, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Bei der Begrüßung mit einem „Buongiorno, come sta?“ empfiehlt sie den bewährten Handschlag und rät – im Gegensatz zu einigen Business-Knigges – von zwei Wangenküssen ab. „Das gilt zumindest für das erste Treffen. Danach muss man schauen, wie sich die Beziehung entwickelt. Wenn es gut läuft, können die Wangenküsse dann beim zweiten oder dritten Mal durchaus angemessen sein“, so Arri. Apropos Entwicklung: Auch in Italien steht vor dem Businessgespräch erst einmal eine intensive Kennenlernphase mit einer gehörigen Portion Smalltalk. Hier kann es nicht schaden, wenn sich der Gast aus Deutschland nicht allzu zugeknöpft präsentiert, sondern offen zum Beispiel von seiner Familie oder seinen Hobbys berichtet. „In Italien herrscht keine so strenge Trennung zwischen geschäftlichen und privaten Inhalten wie in Deutschland. Man teilt dort einfach mehr von sich mit“, so Arri. Als Gesprächsthemen für den Einstieg seien auch gutes Essen, Fußball und Urlaub geeignet, während es klüger sei, nicht über die Mafia, die Gegensätze zwischen Nord- und Süditalien oder das Gehalt zu sprechen. Hierbei handele es sich – wie bei allen Aussagen in diesem Text – aber ausnahmslos um persönliche Erfahrungswerte und nicht um mutwillige Verallgemeinerungen, gibt die Trainerin zu bedenken.
„In Italien herrscht eine Esskultur“
„Für Ihren ersten Besuch sollten Sie auf jeden Fall viel Zeit und einen guten Hunger mitbringen“, sagt Arri. Denn in die Verhandlungen italienischer Art würden oftmals Pausen eingebaut. Ebenso gehöre ein gemeinsames Essen stets zu einem Geschäftstreffen dazu. „Haben Sie einen Vormittagstermin, sollten Sie auf ein ausgiebiges Frühstück verzichten und unbedingt ein Mittagessen mit dem Geschäftspartner einplanen; bei einem Nachmittagstermin steht entsprechend ein Abendessen auf dem Programm. In Italien ist halt die Esskultur ausgeprägter, bei den Deutschen die Trinkkultur“, ergänzt sie mit einem Lächeln. Dabei weist sie auf weitere Besonderheiten hin, die für die Südeuropäer typisch sind. Zum einen werde dort stärker als in Deutschland auf Hierarchien geachtet, weshalb in der persönlichen Ansprache die entsprechenden Titel, zum Beispiel „Dottore“, mitgenannt werden sollen. Zum anderen sei es hilfreich, auf inhaltlicher Ebene regelmäßig nachzufragen, ob man die getroffenen Aussagen richtig verstanden habe, um mögliche sprachbedingte Missverständnisse und damit etwaige spätere Dissonanzen auszuschließen. Überdies gelte gute Laune als hilfreiche Grundausstattung für den Businesstalk, da Meckern in Italien häufig als schlechter Charakterzug angesehen wird. Dafür nehmen es die Gastgeber einem in der Regel aber nicht so übel wie hierzulande, wenn man sie im Rahmen einer Diskussion mal unterbricht. Denn das passiert ihnen aufgrund ihres südländischen Temperaments manchmal auch selbst. „Zwar sind nicht alle 60 Millionen Italiener begeisterungsfähig und ausdrucksstark. Aber die Wahrscheinlichkeit, in meiner Heimat auf lebendige, humorvolle Menschen zu treffen, die gerne mit Händen und Füßen reden, ist nicht gerade gering“, gibt die gebürtige Turinerin mit einer Portion Selbstironie zu bedenken.
Freitag, der 13. oder 17., sind tabu
Was die Ansetzung von Geschäftsterminen betrifft, so rät Arri davon ab, diese auf einen 13. oder 17. zu legen, wenn es sich dabei überdies noch um einen Freitag handele. Denn diese Zahlen gelten als Unglückzahlen. Auch Geschenke in Schwarz oder Lila einzupacken sei nicht angebracht, da diese Farben oftmals in Verbindung mit Trauerfeierlichkeiten genutzt würden. Und auch beim eigenen, temporären Abschied kann man noch einmal ins Fettnäpfchen treten und damit der erhofften „Bella Figura“, also dem erwünschten guten Gesamteindruck, erheblichen Schaden zufügen. Denn das in Deutschland so beliebte „Ciao“ ist bei Italienern eigentlich nur unter Freunden üblich. Geschäftlich ist stattdessen das förmliche „Arrivederci“ weitaus angebrachter. Doch wie gesagt, mit der Entwicklung der Geschäftsbeziehung ändert sich häufig auch der Umgang miteinander, was sich nicht nur im Wechsel vom Sie zum Du widerspiegelt. Aber das ist in Deutschland ja nicht anders. (bre)
„In Italien herrscht keine so strenge Trennung zwischen geschäftlichen und privaten Inhalten wie in Deutschland.“
Cecilia Arri, Mental Coach und interkulturelle Trainerin aus Bremen